Merlato GmbH besucht Fachtagung zur Prävention von Glücksspielsucht in Berlin

Liebe Merlato-Kunden,

am 17.10.2018 veranstaltete das Präventionsprojekt Glücksspiel gemeinsam mit dem Café Beispiellos unter dem Motto „Hand in Hand“ eine Fachtagung zur Prävention von Glücksspielsucht. Neben verschiedenen Referenten und Gästen aus Wissenschaft, Praxis, Politik, Wirtschaft und Suchthilfe nahm die Merlato GmbH an dieser spannenden und erkenntnisreichen Fachtagung teil.

Die Projektleiterin vom Präventionsprojekt Glücksspiel pad gGmbH Angelina Krüger betonte bei der Eröffnung die Relevanz der Fachtagung: Glücksspiel sei zwar häufig eine problemlose Freizeitaktivität, könne sich aber auch zum Krankheitsbild entwickeln. Daher ist Aufklärung und Präventionsarbeit in dem Bereich von großer Bedeutung.

Nach einem Grußwort der Landesdrogenbeauftragten Christine Köhler-Azara folgten am Vormittag verschiedene Vorträge zu aktuellen Themen im Bereich Glücksspielsucht:

Zunächst referierte Robert Schöneck von der Salus-Klinik Lindow über aktuelle Behandlungskonzepte bei pathologischem Glücksspiel. Neben dem regulären stationären Behandlungskonzept in seiner Klinik, stellte er ein neues internetbasiertes Behandlungskonzept vor: Die Webseite selbsthilfegluecksspiel.de. Zunächst wird Besuchern der Seite ein Selbsttest angeboten. Ist das Ergebnis des Tests „unkritisch“, werden Tipps gegeben, wie das Spielverhalten auch auf Dauer unkritisch bleibt. Deutet der Test auf ein problematisches Spielverhalten hin, bietet die Webseite Hilfe an: Neben verschiedenen Leseaufgaben können Betroffene sich dort beispielsweise selber Ziele und Limits setzen und täglich Eingaben über das eigene Spielverlangen und die Höhe des Glücksspiels machen. Dies ermöglicht eine Auswertung und eine so genannte „Erfolgsmessung“. Dieses Angebot soll Betroffenen dabei helfen, die Kontrolle über das eigene Glücksspielverhalten zurückzugewinnen. Lässt das Testergebnis auf pathologisches Glücksspiel schließen, wird dem Besucher der Seite empfohlen, sich an eine örtliche Beratungsstelle zu wenden. Selbsthilfegluecksspiel.de gibt es erst seit letztem Jahr und soll insbesondere dabei helfen, eine größere Masse an Personen zu erreichen, da aktuell nur wenige Betroffene örtliche Behandlungsangebote wahrnehmen.

Nach diesem informativen Beitrag hielt Dr. Tobias Hayer von der Universität Bremen zwei Vorträge – zunächst über neuartige Spielformen und ihre (Sucht-)Gefahren, anschließend zum Thema Spielersperre. In seiner ersten Präsentation erläuterte er das Risikopotential von „Social Gambling“, also dem simulierten Glücksspiel im Internet, bei dem kein direkter Einsatz von Geld erforderlich ist, das aber strukturell identisch mit klassischen Glücksspielformaten ist. Problematisch ist laut Dr. Hayer insbesondere, dass dieses Angebot nicht dem Jugendschutz unterliegt und so bei Kindern und Jugendlichen ein Türöffner für richtiges Glücksspiel sein kann. In seinem Ausblick gibt er die Einschätzung ab, dass zukünftig die Bereiche Gaming – also Onlinespielen – und Gambling – also Glücksspielen – zunehmend verschmelzen werden und daher immer mehr Misch-Angebote auf dem Markt zu erwarten seien.

In seinem zweiten Vortrag zeigte Dr. Tobias Hayer Chancen und Grenzen von Spielersperren aus suchtpsychologischer Sicht auf. Dabei bezog er sich auf verschiedene aktuelle Studien zu der Thematik. Alles in allem folgerte er, dass Spielersperren eine sehr geeignete Maßnahme des Jugend- und Spielerschutzes seien, jedoch weiterhin an der Umsetzung gearbeitet werden müsse.

Nach der Mittagspause gab es die Möglichkeit, an unterschiedlichen Workshops teilzunehmen zu den Themenfeldern migrationssensible Beratung, Ermittlungen vom Landeskriminalamt sowie zum Thema Frühintervention bei glücksspielenden Menschen mit Einwanderungsgeschichte. In den Arbeitsgruppen wurden unter anderem verschiedene Ideen und Möglichkeiten diskutiert, mit denen insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund erreicht werden können.

Wir haben uns an einer spannenden Fachtagung und einem regen Austausch erfreut.

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