Risiko oder Sicherheit – Forscher beeinflussen das Glücksspielverhalten von Ratten

Die Merlato informiert: Risiko oder Sicherheit – Forscher beeinflussen das Glücksspielverhalten von Ratten

Liebe Merlato-Kunden,

erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über den Zusammenhang zwischen Aktivitäten im Gehirn und der Risikobereitschaft bei Entscheidungen. Dies untersuchte eine Gruppe von Wissenschaftlern aus den USA und aus Österreich und veröffentlichte die Ergebnisse am 06. Dezember 2018 in der Fachzeitschrift „Neuron“.

Gehirnaktivitäten sollen laut Wissenschaftlern zukünftige Entscheidungen vorhersagen

In der besagten Studie hatten Ratten die Wahl zwischen der Option „Sicherheit“ – einer kleinen, aber sicher vorhandenen Portion Essen - oder einer Option „Risiko“ – dort wartete entweder gar kein Essen oder die vierfache Portion auf sie. Während des Experiments variierten die Neurowissenschaftler mehrmals die Wahrscheinlichkeit, bei der riskanten Option Futter anzutreffen oder nicht. Machten die Ratten die Erfahrung, dass bei der Option „Risiko“ sehr selten Futter anzutreffen war, bezogen sie dies in zukünftige Risikoabwägungen ein und schwenkten so nach und nach auf die sichere Variante um.

Während des Experimentes maßen die Forscher die Gehirnaktivität der Ratten und stellten fest, dass die neuronale Aktivität der Ratten im präfrontalen Kontext – einem Bereich im vorderen Teil des Gehirns – die anstehende Entscheidung der Ratten vorhersagte, also ob sie sich für die riskante oder die sichere Variante entschieden.

Durch Manipulation der Gehirn-Aktivität in diesem Bereich konnten die Wissenschaftler dann in einem nächsten Schritt die Entscheidungen der Tiere so beeinflussen, dass diese bereit waren, ein höheres Risiko einzugehen: Unterdrückten die Forschenden die neuronale Aktivität an der besagten Stelle, ignorierten die Ratten bereits gemachte negative Erfahrungen mit der Option „Risiko“ komplett und entschieden sich wieder und wieder für die riskante Variante.

Risiko oder Sicherheit? Bei psychischen Erkrankungen ist diese Wahl häufig gestört

Die Forschungsgruppe hat sich nun zum Ziel gesetzt, die einzelnen Hirnströme und Zelltypen noch genauer zu untersuchen. Dies könnte dabei helfen, ein besseres Verständnis für psychische Krankheiten wie etwa Glücksspielsucht zu entwickeln. Laut den Experten liegt bei Glücksspielsucht, ähnlich wie bei den risikobereiten Ratten, eine geringe Aktivität im präfrontalen Cortex vor – Betroffene seien demnach nicht mehr in der Lage Spekulationsverluste richtig einzuschätzen und dementsprechend auf die Variante „Sicherheit“ umzuschalten. Weitere Erkenntnisse in diesem Forschungsbereich könnten zukünftig dabei helfen, die Therapiemöglichkeiten für Glücksspielsüchtige zu verbessern.

Sie möchten gern mehr über das Forschungsprojekt erfahren? Den vollständigen Artikel finden Sie hier: https://doi.org/10.1016/j.neuron.2018.10.050

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